Briefwechsel mit Alexander Kissler

Der untenstehende Briefwechsel zwischen Dr. Kissler (SZ Autor) und Asssunta Tammelleo entstand in Reaktion auf einen SZ Artikel von Alexander Kissler über die Preisverleihung des „Frechen Mario“ 2008

Stand: Oktober 2014 Leider ist es zu diesem „Rückspiel“ bislang nicht gekommen. Für den 13. Nov. hat A. Tammelleo Herrn Kissler wieder persönlich eingeladen.
Antwort von A.Kissler am 16.10.10werte Frau Tammelleo,
aber iwo doch: Wenn Sie augenscheinlich auf meine Selbstpreisungen auf der Homepage Bezug nehmen, sind Sie im Recht, nicht ich; umgekehrt verfällt es sich mit dem Wollpulloverquotienten, dem eine signifikante Bedeutung beizumessen ich sehr wohl berechtigt war – summa summarum steht es auf diesem Spielfeld eins zu eins. Das Rückspiel wird es entscheiden.
Herzliche Grüße,
Ihr
AK.
Antwort von A. Tammelleo vom 16.10.10Werter Herr Dr.Kissler!
 
Ob der wenigen Zeilen aus meiner unbedeutenden Feder… was für eine Ehre!!!
 
Wider den „Fernsten“ falsch Zeugnis geben…, ein schwerwiegender Vorwurf?  Zunächst schon seltsam; meinen könnte man, dass zwischen Ihnen, der an 100.000 Götter nicht glaubt und mir, die ich an 101.000 Götter nicht glaube, die „Ferne“ gar nicht so groß sein söllte? Doch wenns um ewige Wahrheiten geht ist der Unterschied zwischen den sie Besitzenden und den auf dem Gebiet Besitzlosen nicht mal in Galaxien zu bewerten.
 
Fast wäre ich versucht gewesen – ob des Dokuments zum Beweis der anwesenden Wollerzeugnisse an „Pfarrgemeinderatsmitgliedern“ ähnlichen Besuchern – zu resignieren über den Umstand, dass Ihr Auge in Kombination mit bereits vorhandener Sehhilfe doch besser zu funktionieren scheint als mein auf Inhalte mehr als auf Äußerlichkeiten fixiertes Gehirn ;-)).
 
Doch zum einen sind zwei Pullover in Bezug auf die Gesamt-Besucherzahl eine für echten Erkenntnisgewinn zu vernachlässigende Größe. Wenn allerdings die Beschreibung der getragenen Kleidungsstücke an diesem Abend der Wahrheitsfindung mehr dienen sollte als eine journalistisch rühmenswerte Bewertung der vorgestellten Kunstwerke, dann herzlichen Glückwunsch zum guten Augenlicht. In Bezug auf Ihre kulturjournalistische Bedeutung muss ich alleine schon deshalb einen sich in Geschenken manifestierenden Dank ablehnen, weil Sie bei der fast von Wohlwollen getragenen Vorstellung des „Sehr geehrter Islam“ die Pointe zu zitieren übersehen (?) hatten, die da lautet..“(…) Sehr geehrter Herr Papst, ned dass Du jetzt glaabst, es wär‘ mir Euer geriatrischer Verein deshalb sympathischer (…).“ Aus kulturjournalistischer Sicht werte ich Ihre Unterlassung schwerer als meine eigene Sehschwäche.
 
Was die semiotische Bewertung anbelangt, so bezieht sich der „Besser-Denker“ wie auch der „weiter denkende“ –  wie mit Sternchen und Hinweis unten im Leserbrief eindeutig gekennzeichnet – nicht auf Ihren Artikel aktuell in der SZ, sondern auf Ihre persönliche homepage. Meiner Ansicht nach semiotisch korrekt, woran auch mir als Nicht-Profi sehr viel liegt (die Mühe habe ich mir ja schließlich doch gemacht). Somit lasse ich offen, wer von uns beiden doch Besserung geloben sollte…
 
Für folgende Veranstaltungen des bfg München werde ich vielleicht doch noch die Anschaffung einer Sehhilfe in Erwägung ziehen, damit ich künftig in der Lage bin, die aus kulturjournalistischer Sicht großer Tageszeitungen wahrhaft rühmenswerten Kleidungsstücke der Besucher solcher Events eigenständig zu erkennen und nicht auf die schriftlich dokumentierten Erkenntnisse von in deren Diensten stehenden Nicht-Wollpullover-tragenden Trockennasenaffen angewiesen zu sein.
 
Herzliche Grüße in die Zentrale des Kulturjournalismus des Südens, herzliche Grüße
 
Assunta Tammelleo
Antwort von A. Kissler  vom 15.10.10
mit einem Foto, das zwei Pullover tragende Männer unter zahlreichen Gästen bei der Preisverleihung zeigt…
aber werte Frau Tammelleo,
Sie sollen doch nicht falsch Zeugnis geben wider ihren Fernsten!
Beiliegender Fotobeweis spricht wahr: Links hinten steht ein vermutlich ergrauter Mann mit Schal und buntem, grün-blauem Wollpullover, und hinten rechts ein Trockennasenaffe mit kariertem Wollüberwurf, grau und orange und rhombisch. So stimmt die Empirie – und nun geloben Sie Besserung.
Herzlich,
Ihr
AK.
„Besser-Denker“* im Nebel – A. Kissler und die gottlose KunstLeserbrief von A. Tammelleo vom 14.10.10 (auf den Artikel von A. Kissler in der SZ)Trotz der Ankündigung, dass die Abendveranstaltung geeignet ist, eventuell vorhandene religiöse Gefühle zu verletzen und man sicherheitshalber vor dem Besuch die Beratung durch Psychoanalytiker oder Seelsorger verabreden sollte, traute sich der „Kulturjournalist“* und Autor von „Der aufgeklärte Gott“ in die Verleihung des ersten Kunstpreises Blasphemie „Der Freche Mario“.  Erwartungsgemäß beleidigt  ob der u. a. von Lisa Fitz und Hanns Christian Müller für preiswürdig erachteten Kunstwerke von Leo Lukas (Preisträger des „Salzburger Stier“) und Til Mette (STERN-Karikaturist), ob der zahlreichen Beiträge bekannter Künstler wie Janosch, Rudi Hurzlmeier, der EAV (Ersten Allgemeinen Verunsicherung), Bernd Stromberger („In Nomine Patris“, soeben in Premiere am Deutschen Theater) u.v. a. mehr; alle vorgeführt bzw. ausgestellt, lärmte der selbsternannte „Besser-Denker“* katholischen Bekenntnisses gegen das zur Schau gestellte gottlose Übel dieser Welt im Feuilleton des liberalen Presse-Aushängeschildes der bayerischen Landeshauptstadt.

Leider, leider ist der vierte Anlauf der christsozialen Bemühungen um die Verschärfung des bestehenden Paragrafen 166 StGB (Gotteslästerungsparagraf) wohl noch immer nicht von Erfolg gekrönt und auch der diesjährige Preisträger des „Schraubenschlüssel am Bande“ für die größte lockere Schraube der Republik, Norbert Geis, ist –  persönlich geladen und im übrigen desselben Bekenntnisses – dem schwer betroffenen „Historiker, Literaturwissenschaftler, Sachbuchautor und Schriftsteller* nicht  zu Hilfe geeilt.  Seiner „Christenpflicht“* gehorchend versuchte er nun,  ganz auf sich allein gestellt, „kühlen Kopf zu bewahren, Stand zu suchen und Orientierung zu finden.“* Das Ergebnis seiner Bemühungen findet sich im überregionalen Teil dieser großen deutschen Tageszeitung, wofür wir ihm sehr danken, denn bis daher haben wir es mit Mühe in den bayerischen Teil hinein, aber noch nicht aus demselbigen heraus in den überregionalen geschafft. So können sich die SZ-Leser bundesweit von der Qualität des in Bayern angesiedelten „Kulturjournalismus“* und „Besser-Denkens“ überzeugen. Wohlwissend, dass solche auch noch „weiter denkenden“* Geistesgrößen der schreibenden Zunft nicht für ihre Sehschärfe bezahlt werden, empfehlen wir dennoch – zur Vollendung derartiger Publizistenkunst – die Anschaffung einer Sehhilfe; es ist nämlich den ganzen beschriebenen Abend kein einziger  „buntfarbiger Wollpullover“** zu sehen gewesen! 

Mit bestem Dank für Ihr Interesse und Ihre Veröffentlichung und mit freundlichen Grüßen,


bfg mÜnchen
Assunta Tammelleo
– Vorsitzende –
Artikel von A.Kissler in der SZ 2008 Artikel „Respektlos, aber voller Unsinn“, SZ vom 13.10.08 von Dr. A. Kissler

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